Ayurvedisch frühstücken

Frühstücksarten gibt es so viele, wie es Menschen gibt. Damit das Frühstück aber nicht allzu schwer im Magen liegt, hat das Ayurveda ein paar Tipps.

Der Frühstückskater

Sie kennen es sicher: Sie sind auf Urlaub in einem schönen Hotel und finden sich am Morgen vor einem unwahrscheinlichen Frühstücksbuffet. Dort gibt es alles, was Sie sich fürs Frühstück wünschen - und mehr. Bei all den Köstlichkeiten kann man dann nicht Nein sagen und so kostet man sich Stück für Stück durchs Buffet.

Am Ende kann man sagen: Es war köstlich und es war zu viel. Die Völlerei hat, sobald man damit aufgehört hat, ihren Preis. Den ganzen Tag ist man müde und träge, hat keine Kraft und möglicherweise ordentliches Sodbrennen.

Der Grund der Trägheit

Zugegeben, dieses Urlaubsbeispiel ist eine Ausnahme. Natürlich isst man nicht jeden Morgen so viel. Je nach Gegend und Kultur, wo man aufgewachsen ist, gibt es schließlich auch ganz unterschiedliche Frühstückstraditionen. Dennoch sind viele Menschen, auch wenn sie unterschiedliches Essen, nach dem Frühstück müde und energielos.

Sieht man sich ein paar ayurvedische Regeln an, kommt man schnell zu der Erkenntnis: Klar ist man träge am Morgen - man hat ja schließlich auch das Falsche gegessen. Morgens herrscht nämlich Kapha vor mit den Eigenschaften träge, kalt, schwer und süß.

Damit wir diesen Zustand nicht den ganzen Tag mit uns herumschleppen müssen, hat das Ayurveda ein paar Tipps für uns.

Grundsätze

Verzicht - es gibt bestimmte Lebensmittel, die die Verdauung am Morgen mehrere Stunden lang lahmlegen. Dann kommt die Energie der Nahrung nur sehr langsam im Gehirn an, man ist noch lange sehr müde. Morgens sollten wir deshalb rohe Früchte, Müsli und Ähnliches meiden.

(Hinweis: Früchte sollten wir immer nur alleine essen, weil sie mit anderen Speisen nicht gut verstoffwechselt werden. Auch nach Sonnenuntergang sollten wir auf Früchte und rohes Gemüse verzichten.)

Eigenschaften eines ayurvedischen Frühstücks

Ein Frühstück nach den Prinzipien des Ayurveda ist leicht, warm und klein. (Die Hauptmahlzeit des Tages wird zu Mittag genossen.) Bei uns in der westlichen Welt hat ein typisches Frühstück nur selten diese Eigenschaften. Meist ist es belastend und schwer. Das ist ein Problem, weil Agni, das Verdauungsfeuer, morgens noch sehr schwach ist. Wir müssen also dafür Sorge tragen, dass wir es mit dem Frühstück nicht noch unnötig löschen.

Tipps

  • Zunge und Zähne reinigen wir am besten vor dem Frühstück.
  • Danach trinken wir ein Glas heißes Wasser oder Ingwerwasser. Das regt unser Agni an.
  • Am besten fürs Frühstück eignet sich ein warmer Getreidebrei, wahlweise auch mit in Ghee gedünsteten Früchten (so verlieren sie ihre Säure), Nüssen und Honig. (Getreidebrei war früher auch in Europa weit verbreitet als Frühstück. Heute haben ihm aber leider Wurst, Käse, Eier und andere schwere Lebensmittel den Rang abgelaufen. Vielleicht sollten wir diese alte Tradition also wiederbeleben.)
  • Für Leute mit ausgeprägtem Pitta eignet sich auch Toast mit einem pflanzlichen Aufstrich oder Kokosöl.
  • Wichtig: Morgens sollten wir uns immer fragen, ob wir überhaupt Hunger haben. Wenn nicht, reicht auch das Glas heißes Wasser aus. Wir sollten uns nie zum Frühstück zwingen.
  • Für Leute, die gerne Abwechslung haben, eignet sich auch eine Eierspeise/Rührei mit Gemüse und frischen Kräutern.

Zu guter Letzt bleibt noch zu sagen, dass jeder Mensch anders ist. Experimentieren Sie also ruhig ein bisschen beim Frühstück und achten Sie darauf, wie Sie sich fühlen. Am besten führen Sie eine Zeit lang Buch. So finden Sie schnell und unkompliziert heraus, welches Essen Ihnen am Morgen am besten bekommt und was Ihrer Konstitution am besten liegt.